Als im November 2003 die RTL2- FAME ACADEMY ihre Pforten schloß, versuchte eine sechsköpfige Newcomerband im harten Musikbusiness erfolgreich zu werden. Aber auch die anderen ehemaligen Studenten arbeiten seit dem an ihren Karrieren weiter.
Einer von ihnen, Gerrit Winter, lud uns von der Redaktion nun zu einem Treffen in seine Heimat Edewecht, bei Oldenburg ein. Wir besuchten seine ehemalige Schule, das Humbold Gymnasium, lernten Edewecht kennen und den beschaulichen Ort Bad Zwischenahn am Meer. Wir begegneten außerdem seiner Gesangslehrerin Silke Neumann und Nicole, die erste Gewinnerin des Gerrit Winter Casting Day`s. In gemütlicher Atmosphäre sprachen wir mit dem 21. jährigen Sänger und Songwriter über Familie, Freunde, Zukunft, Model und Gesang.
„as long as I can walk – bedeutet mir sehr viel“
„Meine Familie und Freunde sind diesen Weg mit mir gegangen“
Hallo Gerrit.
Herzlichen Dank für Deine Einladung. Wann hat Deine Leidenschaft, Dein Interesse für Musik und Gesang eigentlich angefangen?
Das hat bei mir schon sehr früh, mit fünf Jahren im Kindergarten angefangen. Während die anderen Kinder erzählten, das sie Feuerwehrmann oder Astronaut werden möchten, sagte ich immer `Ich werde mal ein Sänger`.Wenn meine Mutter mich fragte, wie ich das denn erreichen möchte, wusste ich schon wie: Ich wollte meine Schule mit einem guten Abitur beenden um danach Musik zu studieren. Als Sänger wollte ich darauf aufbauen. Nun habe ich im letzten Jahr auch mein Abitur gemacht und kurz darauf war ich schon in der Fame Academy.
Wie waren denn Deine ersten Gesangseinlagen?
Am Anfang hatte ich immer Angst vor anderen zu singen. Dann habe ich mich in meinem Zimmer eingeschlossen und heimlich gesungen. Mit 17 Jahren konnte ich in einem Tonstudio ein Schulpraktikum machen. Das Team hat mir zum Abschluß eine CD-Produktion geschenkt, weil ich während der Arbeit auch immer gesungen habe. So kam ich zu den Aufnahmen meiner ersten Coversongs von Lionel Ritchie, Sasha und einem Hit von Boyzone. Die CD kam hier im Ort auch ganz gut an und ich nahm an vielen Castings teil. Die erste Studioproduktion bei einem Musikproduzenten wurde nicht so erfolgreich, aber davon darf man sich ja nicht entmutigen lassen. Bei den Castings zu POP ACT 2001 habe ich es von 7000 Bewerbern bis zu den besten 30 geschafft. Inesse und Akay von Overground haben dort auch mitgemacht.
Wann hast Du Deine ersten Gesangstunden genommen?
Mit 17 Jahren, als ich in dem Tonstudio gearbeitet habe. Bei meiner ersten CD-Produktion merkte ich, das ich Gesangtechnik lernen muß um weiter zu kommen. Silke Neumann, meine Gesanglehrerin hat selbst eine gute Ausbildung und seit vier Jahren habe ich bei ihr regelmäßig Unterricht.
Welcher Musikstil gefällt Dir am besten für Dich als Sänger?
Der Stil von meinem Fame Academy Song `back at one` ist einfach geil, in diese Richtung möchte ich gerne weitermachen. Ich denke, der amerikanische Soul-Pop passt auch am besten zu mir. Außerdem interessiere ich mich sehr für Swing, aber nicht so wie Robbie Williams ihn singt, sondern eher Pop im Swingformat. Da ich viele Songs selber schreibe, versuche ich eine Mischung aus diesen Musikrichtungen zu bedienen. Das gefällt mir gut.
Seit einiger Zeit hast Du ein neues Management. Außerdem planst Du mit Produzenten Deine weitere Zukunft. Hast Du Einfluß auf diverse Entscheidungen?
Dadurch, das ich selber schreibe, werde ich auch als Songwriter ernst genommen. Ich denke das ich soviel Mitspracherecht habe, das ich mich mit den Entscheidungen identifizieren kann. Aber natürlich lerne ich auch von den Erfahrungen der Produzenten, weil sie mir die Chance geben mit ihnen zu arbeiten.
Was sind denn die Inhalte Deiner Songs? Viele Künstler verarbeiten oft persönliche Erlebnisse…
Ja das stimmt echt. In einigen Texte verarbeite ich auch persönliche Geschichten, andere Texte handeln von meiner Zukunft, wie ich sie mir vorstelle. Ein Beispiel ist `as long as I can walk`, eine Ballade die ich mit meiner Gesanglehrerin zusammen erarbeitet habe und bereits auf einem Konzert vorstellen konnte. `As long as I can walk`, bedeutet mir sehr viel, da der Song in der Zeit nach der Fame Academy entstanden ist. Ich habe ihn im Zug geschrieben, auf dem Weg nach Wien zu `The Dome`, die Show die ich zusammen mit Yvonne Catterfield moderieren durfte. Mit Doro habe ich eine weitere Ballade geschrieben und bei einem Konzert vorgestellt. Schon in der Fame Academy hatten wir uns vorgenommen auch gemeinsam einen Song zu schreiben.
In der Fame Academy versuchte man Dir ein gewisses Boygroup Image zu verpassen. Was denkst Du selbst darüber?
Ich habe nichts gegen dieses Image, denn es ist ein Image dass viel Können beinhaltet. Die Boygroup-Mitglieder müssen gut singen und tanzen können, außerdem noch gut aussehen, die müssen viele Komponente miteinander komponieren. Aber es fehlt ihnen einfach das individualistische, diese Leute sind extrem austauschbar. Das hat mir Werner Katzengruber, unser Mediencoach oft erklärt. Durch das Training mit ihm habe ich gelernt meine Persönlichkeit besser zu entwickeln und habe gelernt, was es bedeutet!
Kannst Du Dir denn vorstellen Mitglied in einer Band zu sein?
Ich kann mir nicht vorstellen in einer klassischen Popband zu sein, wie zum Beispiel BECOME ONE oder eine andere Popband. Aber meine Lieder mit anderen Leuten gemeinsam zu singen, gemeinsame Auftritte oder sogar eine gemeinsame Tour kann ich mir gut vorstellen. Es ist einfach schön mit anderen Künstlern gemeinsam auf der Bühne zu stehen, das habe ich ja in der Fame Academy gemerkt. Im Prinzip möchte ich aber Solokünstler bleiben und mich so entwickeln.
Hast Du Dich durch die Fame Academy verändert?
Sicher hat mich die intensive Zeit in der Academy verändert und die neuen Erfahrungen in den Medien. Vor allem durch den Druck und die Öffentlichkeit verändert man sich schon. Ich glaube aber das ich den privaten Gerrit und den, den die Öffentlichkeit kennt, gut ausbalancieren kann.
Sich zu verändern kann ja auch positiv sein…
Lass es mich mal so beschreiben: Die Leute, mit denen ich vor der FAME ACADEMY eng zusammen war, mit denen bin ich immer noch so verbunden. Schulkameraden oder Bekannte sagen natürlich `der Gerrit hat sich verändert`, aber das ist ja klar. Meine Familie und meine Freunde haben sich durch meine neue Situation mit mir verändert, weil sie in die Sendung so stark mit einbezogen waren. Sie sind diesen Weg mit mir gegangen, da bin ich nicht alleine durch marschiert. Andere Menschen haben sich die Sendung im Fernsehen angeschaut, aber haben diesen Prozeß nicht miterlebt und denken daher oft dass ich mich verändert hätte!
Wie sehen Deine Zukunftspläne aus?
Ich möchte vor allem flexibel sein. Neben dem Ziel, als Sänger erfolgreich zu werden, baue ich mir gerade ein zweites Standbein als Model auf. Aber auch Moderation, wie bei `The Dome`macht mir viel Spaß. Ich finde das alles irgendwie zusammen passt und bei den Medien musst Du vielseitig sein. Glüklicherweise habe ich schon viele Vorerfahrungen im Medienbereich und das bringt mich ein ganzes Stück nach vorn! Das Singen bleibt aber immer meine Nummer Eins.
Erzähl doch mal etwas über Deine Modelerfahrungen.
Ich finde, das Modeln und Musik Ähnlichkeiten haben. Durch die Fotoshootings lernst Du verschiedene Gesichter und Emotionen vor der Kamera zu zeigen. Das kann bei der Interpretation der Songs auf der Bühne und überhaupt bei Schauspielrollen und Moderationen sehr hilfreich sein. Wenn Dein Gesicht durch das Modeln bekannter wird , kann das für die Musikkarriere sehr hilfreich sein. Je mehr Du in den Medien vertreten bist um so besser wirkt sich das aus.
Hast Du schon für große Namen gemodelt?
Doro und ich, wir waren vor einiger Zeit für einen Berliner Designer namens Killian Kerner gebucht. Für die Präsentation seiner neuen Kollektion waren wir seine“prominenten“Models. In Berlin ist er bereits ein bekannter Künstler der unter anderem für NENA die Outfits entwirft. Ich denke das er bald noch bekannter werden wird. Auch für unsere nächsten TV-Auftritte und Shoots werden wir bestimmt noch öfter von ihm oder anderen Designern Kollektionen zur Verfügung gestellt bekommen.
Kannst Du uns zum guten Abschluß noch etwas für Deine vielen Fans sagen?
Sehr gerne. Bei mir sind jetzt viele Dinge in Planung. Zur Zeit habe ich wieder viele Shootings. Die neuesten Fotos gibt es auf meiner Homepage zu sehen, da gibt es dann auch immer die NEWS zu lesen. Einige meiner Fans haben jetzt einen Fanclub gegründet, dieser wird am 1.8.2004 eröffnet. Er wurde mit Bildern und Insider-Informationen ausgestattet, das wird sicher echt cool und ich freue mich natürlich über die Unterstützung meiner treuen Fans. Die Ansprechpartner meines Fanclubs werden Patrick, Antje und Kathy sein. Ihr Engagement für mich schätze ich natürlich sehr. Vielen Dank.
Wir bedanken uns auch bei Gerrit Winter für einen interessanten Tag und wünschen ihm viel Erfolg, beruflich und privat.
Am Samstag den 17. Juli 2004 hatte Gerrit bereits wieder einen großen Auftritt im Rahmen eines Benefizkonzertes eines seiner ehemaligen Mitstudenten. Dort war er als Gast aufgetreten.
Auf seiner Homepage www.gerritwinter.net und auf www.gerrit4u.de kann sich der interessierte Leser und/oder Fan jeden Tag darüber informieren wie es mit dem jungen Künstler weiter geht.
Bericht: Olaf Demmerling